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Interview mit Anna Möllers

Das Geigodil wurde 1987 vom unglaublich talentierten Klaviervirtuosen und Comiczeichner Budde Thiem aus seiner Inspiration heraus zu Papier gebracht und damit quasi zum Leben erweckt. Im Rahmen seiner Zeichnungen für den Jahreskalender der Musikschule Fürth, an der ich als Vierjährige das Geigenspiel begann, entstanden diese lustigen Tierchen, die allesamt ein bisschen Schwierigkeit damit haben, ihr Instrument richtig auszuüben. Wie ich finde, sind die von ihm gezeichneten Figuren derart lebendig und witzig, dass man sich einfach darüber freuen muss! In das Geige spielende Krokodil, was durch seine große Schnauze davon abgehalten wird, den Bogen auf die Saiten zu legen, habe ich mich als Kind sofort verliebt. Als ich dann nach dem Studium meine Geigengruppe (zuerst in Pommersfelden) gründete, suchte ich nach einem Namen für unser Ensemble und erinnerte mich an dieses Krokodil. Nachdem Budde Thiem damit einverstanden war und sich sehr darüber freue, wurde das Krokodil, das ich dann schließlich aus den Worten "Geige" und "Krokodil" heraus "Geigodil" nannte, unser Maskottchen und Namensgeber.

Diese Jahre als Kind und später erneut als Jugendliche schenkten mir mitunter dieglücklichsten Momente meines Lebens. Wir haben uns damals jeden Freitag zum Proben und dann noch zusätzlich privat getroffen, sodass ein wirklich enges Band zwischen uns entstand. Jeder kannte jeden und jeder MOCHTE jeden und jeder WERTSCHÄTZTE jeden! Daran gab es keine Sekunde lang Zweifel. Mit Lena Richter, die Tochter meines damaligen Lehrers, bin ich bis heute beruflich eng verbunden! Als Erwachsener erlebt man ja auch zumal schwere Zeiten, weil man einfach die Verantwortung für sich selbst und auch für die eigenen Kinder tragen muss. Als Kind war das natürlich noch unbeschwerter... Ich weiß nicht, woher ich in diesen Situationen meine Hoffnung hernehmen sollte, wenn ich mich nicht an diese wunderbare Zeit erinnern könnte, die für mich der absolute Beweis sind, dass es möglich ist, zutiefst glücklich zu sein! Das bildet wirklich die Basis für meinen Selbstwert. Und genau diesen Schwung, den wir damals in der Gruppe fühlten, ist bis jetzt in mir erhalten geblieben und motiviert mich mit einer derartigen Leidenschaft, all das, was mir geschenkt wurde, an meine Schüler in noch vielschichtigerer Weise als es noch vor einer Generation möglich war, weiterzugeben. Ich will am Abend immer gar nicht aufhören, zu unterrichten, aber die Pause tut ja schließlich gut für ständig frische Inspiration für neue Stücke oder Projekte. Da fließen quasi ununterbrochen neue Ideen in meinen Kopf, die ich leider gar nicht alle verwirklichen kann aufgrund dieser auf nur 24 Stunden beschränkten Tage. Wer hat sich das nur ausgedacht... ;)

Interviews mit Schülern und Eltern

Unsere musikalische Reise mit Anna begann für Niniveh und mich, als mein Kind 1,5 Jahre alt war und ich werde nie ihr Strahlen vergessen, als sie das erste Mal eine richtige Geige in der Hand halten und mit anderen Kindern Musik erleben durfte.

Mittlerweile sind ihr zahlreiche Stücke des Suzuki-Repertoires bekannt und sie kann diese mitsingen/mitsummen. Sie lauscht gebannt den Variationen zu "Leuchte, leuchte kleiner Stern", errät diese oder die verschiedenen Instrumente von "Die Geige erklinget". Sie kann ihr Instrument selbstständig ein- und auspacken, kennt die wichtigsten Teile der Geige, sowie erlernt erste technische Fertigkeiten durch Nachahmung und gemeinsames Spiel. Aktuell liebt sie es, mit mir "Boogie Woogie" zu spielen und bemüht sich dabei, 2 Saiten gleichzeitig zu treffen.

Darüber hinaus haben wir besondere gemeinsame Geigenmomente genießen können: Gemeinsames Musikhören und Instrumentalspiel - gerne auch mal im Liegen oder auf den Schultern der Mama! Bunte Tücher an die Bogenspitze oder an die Kleidung knoten, sich in Hexen, Schwalben oder Aschenbrödel verwandeln! Dem Geigenbogen beim Spiel "Bogenverstecken" ganz nahe sein, wenn Anna gaaanz laut auf ihrem Instrument spielt! Rhythmus im Blut spüren, wenn der wilde "Bring out the Cider" erklingt und auf den Geigenbogen klopfen! Erste Bühnenerfahrung / Mitspielen dürfen, verbeugen, Geige rasten und das Allerwichtigste zum Schluss:

DIE LIEBE ZUR MUSIK FÜHLEN und ein TOLLES INSTRUMENT von HERZEN GERN HABEN und von Grund auf KENNENLERNEN.

Danke Anna für deine Experimentierfreude, Inspiration und dein Engagement.

Anna geht sehr liebevoll und verständnisvoll mit den Kindern um. Man kann in deren Gesichtern richtig sehen, wie viel Freude sie beim gemeinsamen Musizieren, Tanzen und Singen haben! Um den ganzen Gruppenunterricht abzurunden, werden die Kinder in schöne Spiele eingebunden, die Anna selbst gestaltet und gezielt einsetzt, um die Geigentechnik zu verbessern. Die Kleinen werden somit gefördert und gefordert, ohne dass sie es am Ende als Arbeit empfinden. So soll es sein! Vielen Dank!

Ich bin so gerne bei den Geigodilen, weil...

... man hier zusammen mit anderen Kindern üben kann.

... man viel Spaß hat und hinterher für den Tag schon geübt hat (das bezieht sich auf unsere Regel zu Hause, dass man am Tag des Unterrichts „übefrei“ hat!)

... bei den Geigodilen auch 'mal Quatsch gemacht wird!

... wir gemeinsam Konzerte spielen und das macht mir Spaß!

Unsere Tochter begann kurz nach ihrem 5. Geburtstag mit dem Unterricht bei Anna und ist jetzt bereits seit 6 Jahren dabei. Das Besondere an Annas Unterricht ist, dass jedes Kind in einer entspannten Atmosphäre sein eigenes Lerntempo haben darf, und dass es Anna durch den Gruppenunterricht gelingt, schon die jüngsten Schülerinnen und Schüler nach kurzer Zeit in kleine Konzerte und Ensembles aufzunehmen, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene. Sogar die Eltern können mitmachen! Die Konzerte haben oft ein Motto, zum Beispiel mit Verkleidung zu Halloween, oder finden an interessanten Orten in der Öffentlichkeit statt, zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten oder auf einem Golfplatz! Das macht viel Spaß und ist durch das Gruppenerlebnis eine große Motivation für die Kleinen, weil sie auf diese Weise – anfänglich unbewusst – merken, dass Musik viel mehr ist als das Spielen nach Noten.